Auszug aus der Geschichte:
(siehe auch H-Geschichte)
Eppdorf liegt an der Alster - 1140 wird das Dorf erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert so vermutet man, wurde dort die evangelische Kirche St. Johannis gegründet,
aber erst 1267 urkundlich erfasst, seit 1751 bis heute hat sich das Erscheinungsbild nicht wesentlich verändert, sie ist ein letzter Zeitzeuge -
die beliebte Hochzeits-Kirche von Eppendorf. Unvergessen auch die Verdienste des Kantors- Organisten und Küster Samuel Heinicke, war hier Kantor von
1768 bis 1778 und unterrichtete in der Küsterei mehrere gehörlose Schüler.
Im 14. Jh. wird das Dorf und die Kirche an das Zisterzienserinnen-Kloster Herwardeshude verkauft, das 1247 von Heilwig von der Lippe, Ehefrau des
Schauenburger Grafen Adolf IV. in Herwardeshude gegründet worden war. Dies war ein Flecken auf einer Anhöhe oberhalb der Elbe an der späteteren die
Grenze zwischen St. Pauli und Altona. 1293 kauften die Nonnen vom Schauenburger Grafen Heinrich I. von Holstein Ländereien an der
Alster mit allen Freiheiten, von allen Abgaben befreit und verlegten 1295 ihr Kloster ("Jungfrauenthal") Herwardeshude an diesen
Ort - heute Harvestehude.
Als nach der Reformation das Kloster 1530 aufgelöst und abgebrochen wurde, gründete die neue lutherische Konfession 1536 die „evangelische Stiftung Kloster St.
Johannis“, der die Klosterbesitzungen - und damit auch Eppendorf - übertragen wurden. Drei Jahrhunderte blieb das Dorf im Besitz der Stiftung,
Die Dominikanermönche mußten ebenfalls, laut Beschluß von 1529 durch Rat und Bürgerschaft , das jetzt lutherische Hamburg verlassen. In das leere
Johannis-Kloster von 1236 (gegr. durch den Grafen Adolph IV. von Schauenburg und Holstein) zogen nun die Nonnen des Kloster Herwardeshude ein, die ihren
Glauben geändert hatten, und nannten es fortan "Kloster St. Johannis". Nachdem mehrfach der Standort gewechselt worden war, wurde 1914
die neue Bleibe an der Heilwigstr. eingeweiht - heute ist das Kloster ein Damenstift.
In der Zeit der Zugehörigkeit zur Klosterstiftung St. Johannes wurde Eppendorf wiederholt Schauplatz von kriegerischen Auseinandersetzungen und Gegenstand von
Besetzungen. Im Dreißigjährigen Krieg quartierten sich schwedische und dänische Truppen ein, bis sie 1627 vom kaiserlich-katholischen Feldmarschall
Johann t’Serclaes von Tilly vertrieben wurden. 1712 und 1762 besetzten dänische Truppen Eppendorf, da Dänemark weiterhin die Zugehörigkeit Hamburgs
und seiner Besitzungen zum von ihm regierten Herzogtum Holstein beanspruchte. Erst mit dem Gottorper Vertrag von 1768 gab Dänemark diese Ansprüche
auf. Napoleonische Truppen besetzten Eppendorf dann 1806 und verleibten es dem französischen Kaiserreich als Teil des Département des Bouches de l’Elbe
ein. Unter Marschall Louis-Nicolas Davout wurde ein Großteil des Dorfes 1813 niedergebrannt, um den Franzosen freies Schussfeld vor den Toren Hamburgs
zu verschaffen, bereits ein Jahr später gelang es aber russischen Truppen Hamburg - und damit auch Eppendorf - zu befreien.
Ende des 18. Jh. wächst Epd. über den Kern um die Kirche hinaus und wird Zentrum für die umliegenden
Dörfer, der Ort wird Nah- und Erholungsgebiet, "Beim Andreasbrunnen" (heute steht hier ein
Beleg-Krankenhaus) eröffnet ab ca. 1824 ein Kurbetrieb seine Brunnenanlage mit div. Heilwässern.
Der "Andreasbrunnen" wird weiter ausgebaut zu einem Gesellschaftshaus mit 110 Zimmern, mit Gesellschafträumen
und Kuranlagen.
Jahrhunderte blieb das Dorf im Besitz der Stiftung, ehe es 1832 - wie der gesamte Stiftungsbesitz - direkt in
hamburgische Verwaltung kam. Nach 1850 schlief der Kurbetrieb langsam wieder ein. In der Mitte des 19. Jh. löste eine
neue Brücke, über die Alster nach Winterhude, den hölzernen Steg und die Furt für Pferde und Wagen ab. In dieser Zeit
lebten in Epd. ca.1400 Einwohner, viele Hamburger besaßen hier bereits Land- und Gartenhäuser - ein letztes Beispiel
steht an der Ludolfstraße, das Willsche Haus (Palais) aus dem Jahr 17. Jahrhundert.
Im 19. Jahrhundert wurde Eppendorf zum beliebten Vorort für wohlhabende Bürger aus Hamburg, die dort ihren Landsitz
errichteten. In der Folgezeit wurde das niedriggelegene, sehr feuchte Land aufgeschüttet und bebaut. Von der
ursprünglichen Weide- und Moorlandschaft hat sich nur das Eppendorfer Moor an der Tarpenbek erhalten, das seit 1982
unter Naturschutz steht. In der Gründerzeit entwickelte sich Ependorf rasch weiter und wurde so 1871 zum Vorort und 1894
als Stadtteil nach Hamburg eingemeindet.
Im Süden bestimmte das repräsentative Stadthaus und oder die individuellen Villen (z.B. in Jugendstil)
das Stadtteil-Bild - im Norden das 1890 eingeweihte "Allgemeine Krankenhaus" (heute das Universitäts-Krankenhaus
- UKE - Hamburg-Eppendorf), die 1894 hierher verlegten Wohnstifte um Fricke-, Schede- und Tarpenbekstraße und die
Arbeiterquartiere, im Jahre 1900 lebten hier ca. 29.000. Ab 1900 bis in die 1930er Jahre wurden die Lücken in Epd. in ganz
unterschiedlicher Bauweise bebaut.
Am 31.12.2011 wohnen im Stadtteil 24.129 Personen auf 2,7 km².
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