TONNDORF
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Tonndorf-Karteausschnitt; 1=Wandse, 2=Strandbad Ostende, 3=Pohlmann-Teiche, 4=KZ-Gedenkstätte,
5=Tondo-EKZ, 6=Studio Hamburg etc.     (hamburger-stadtplan.com)

Tondo-Einkaufszentrum an der Tonndorfer Hauptstraße

Die Ev.-Luth. Kirche Tonndorf; an der Stein-Hardenberg Str. Ecke Sonnenweg

Die Ev.-Luth. Kirche Tonndorf; Seitenansicht

Tonndorfer Friedhof; Friedhofskapelle 1      (Bild: Ajepbah-Wikip.)

Gedenkstätte KZ-Außenlager Wandsbek      (Bilder: Ajepbah-Wikip.)

..... Zusammenfluss von den Flüssen Wandse und der Berner-Au      (Bild: Flamenc-Wikip.)
 Der Stadtteil Tonndorf

ist heute ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Wandsbek. Er dient überwiegend als Wohngebiet, an den Rändern gibt es einige gewerblich genutzte Flächen, zum Beispiel das Gewerbegebiet "Rahlau". In seinem nördlichen Teil wird es von der Wandse durchflossen, die teilweise eine sumpfige Niederung, die Tonndorfer Wandsewiesen, bilden. - siehe Bildkarte. Der Grünzug entlang der Wandse, vom Botanischen Sondergarten am Ölmühlenweg in Wandsbek, vorbei an den Friedhöfen, durch die Kleingärten am Ostender-Teich - hier mündet die Berner-Au in die Wandse, bis hin zum Pulverhof-Park(-Teich) Am Pulverhof in Rahlstedt, bildet in Tonndorf den Wandse-Wanderweg. Die Rahlau entspringt im Osten des Orts und fließt im Westen in die Wandse. Viele Kleigärten im den Bereichen der Pohlmannteiche und dem Ostender Teich /Gr. Sonnenssee geben Tonndorf durchaus auch ein ländliches Flair.
Es gab bis in das vergangene Jahrhundert hinein eine Vielzahl von Tongruben und Ziegeleien in Tonndorf, eine der vollgelaufenen Tongruben - der große Sonnensee - wurde dann das Naturstrandbad Ostende. Im Jahre 1935 beabsichtigte die Wehrmacht, im Zusammenhang mit dem Bau der Kasernen in der heutigen Wilsonstrasse, an diesem See eine Militär-Badeanstalt einzurichten, seit 1936 Freibad - heute das Strandbad Ostende.
Tonndorf wird durch die Bundesstraße 75 und die Parallel dazu verllaufende (1865 errichtete) Bahnstrecke Hamburg-Lübeck durchschnitten. Durch den erst 1934 eröffneten und seit 2003 im Zuge der Aufhebung der Bahnübergänge völlig neu gestalteten Regionalbahnhof Tonndorf (bis 2003 "Wandsbek-Ost"), ist für eine Nahverkehrsanbindung über die Regionalbahnlinie R10 gesorgt.
Im Bereich des Bahnhofes an der Tonndorfer Hauptstraße, bedingt durch die Bahnunterführung am Sonnenweg im April 2006 und dann 2007 die Unterführung der Tonndorfer Hauptstraße mit einer neuen Trassenführung, hat sich im laufe der Jahre ein Orts-Zentrum rund um das Tonndorfer-Einkaufszentrum " TONDO" gebildet.
Recht zentral, an der Jenfelder Allee, liegt das Studio Hamburg, in dem zahlreiche Fernsehsendungen und Filme produziert werden, ein wesendlicher wirtschaftlicher Faktor für den gesamten Wandsbeker Bereich

Feuerwehr, im Jahr 1890 wurde die Freiwillige Feuerwehr Tonndorf gegründet, sie ist für die Stadtteile Jenfeld und Tonndorf zuständig und ist ein fester Bestandteil des Stadtteils. Das Feuerwehrhaus an der Jenfelder Allee 75 beherbergt zwei Fahrzeuge zur Technischen Hilfeleistung und zum Brandschutz. Neben der FF-Tonndorf ist auch die Berufsfeuerwehr Wandsbek an der Stein-Hardenberg-Straße im Stadtteil Tonndorf beheimatet, die den Rettungsdienst und Brandschutz für den Bereich Wandsbek gewährleistet.
Darüber hinaus ist der THW Ortsverband Hamburg-Wandsbek mit zwei Technischen Zügen in Tonndorf stationiert. Obwohl primär für den Bezirk zuständig, kann der Ortsverband durch seine modulare Struktur in ganz Hamburg und darüber hinaus eingesetzt werden.

Schulen, es befinden sich in Tonndorf die „Schule Tonndorf“ Rahlaukamp (Grundschule) - das erste Schulgebäude (Backsteinbau) wurde 1896 eingeweiht - , das „Gymnasium Tonndorf“ Barenkrug und die HR Schule Sonnenweg, wobei die letztere beiden ab dem Schuljahr 2006/2007 zusammen mit der Grundschule "Eckerkoppel" zu der „Kooperativen Schule Tonndorf“ umgestaltet wurden. Die „K-S-Tonndorf“ wurde am 1. August 2011 nach dem Gründer des Studio Hamburgs umbenannt und trägt seit dem den Namen Gyula-Trebitsch-Schule-Tonndorf.

Kirchen im Stadtteil:
>>  Tonndorfer Kirche - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Tonndorf, Im Jahr 1950 wurde die Kirchengemeinde Tonndorf von der Kreuzkirche abgeteilt und somit eigenständig. Im Jahr 1954 wurde die Kirche fertiggestellt.
>>  St. Agnes - Röm.-Katholische Kirchengemeinde Tonndorf, am 20.02.1966 Weihe der Kirche und am 01.10.1966 Erhebung zur selbständigen Gemeinde.

KZ-Außenlager, das KZ-Außenlager Hamburg-Wandsbek war ein von Sommer 1944 bis Anfang Mai 1945 bestehendes Außenlager des KZ Neuengamme für mehr als 500 weibliche Häftlinge im heutigen Stadtteil Hamburg-Tonndorf. Das Barackenlager befand sich in der Ahrensburger Straße 162 am Friedhof Tonndorf und grenzte an den Hamburger Standort der Drägerwerke, wo die weiblichen Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten. Ab Mai 1988 erinnerte an den ehemaligen Lagerort eine Informationstafel - ab 2007 wurde der Gedenkort neu gestaltet - im Oktober 2010 wurde der neue Gedenkort durch ein von Schülern des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums gestaltetes Mahnmal erweitert.


  Bild-Bearbeitung (PJ) - siehe ©

  Die Rundreise durch den Bezirk:
Rundfahrt: von Marienthal - über Tonndorf - weiter nach Jenfeld

Auszug aus der Geschichte:

Aus Grabungsfunden, die in den letzten zwei Jahrhunderten gemacht wurden, ergeben sich Zeugen einer Besiedelung schon in der Frühgeschichte. Im Bereich der heutigen Straßen Tongrubenweg – Sonnenredder und Jenfelder Straße – Thingsberg haben sich früher mehrere Grabhügel befunden, zuletzt wurden in den 1930er Jahren bei Aushubarbeiten Gräber- und Besiedelungsfunde, wohl aus der Eisen- und Bronzezeit, gemacht. Im Bereich der Rahlau wurden 1935 Reste eines sächsischen Dorfes aus dem achten Jahrhundert gefunden.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Tonndorf stammt aus dem Jahre 1314, zu diesem Zeitpunkt war Todendorpe, der ursprüngliche Name des Dorfes, ein für die damalige Zeit großes Dorf mit acht Hufen. Der Name Todendorpe stammt wahrscheinlich aus der Zeit der Schauenburger Grafen und lässt auf den Ortsgründer, wahrscheinlich einen „Todo“, schließen. Erst im Laufe der Zeit wandelte sich der Name zu Tonndorf. 1342 wurde das Dorf für 110 Mark an das Kloster Reinbek verkauft. In der Folge kam das Dorf an das Amt Reinbek und 1646 an den Wandsbeker Gutsherrn Balthasar Behrens, der besonders an den vier an der Wandse gelegenen Mühlen interessiert war, das Dorf wurde später wieder verkauft und eigenständig.
Die Verlegung der Landstraße nach Lübeck führte zu einer Verlegung einzelner Höfe und damit zur Auflösung der alten Dorfanlage /Ortskern. Im Jahre 1865 wurde über die Felder Tonndorfs die Bahnstrecke Hamburg-Lübeck - ohne Bahnstation in Tonndorf - verlegt. 1867 wurde Tonndorf-Lohe eine eigenständige Dorfgemeinde. Ab 1900 begann die Auflösung der bäuerlichen Dorfstruktur. Anlässlich des Baus der Kasernen in Jenfeld erhielt Tonndorf den lang ersehnten Bahnhof, allerdings mit dem Namen Wandsbek-Ost.
Der zum Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein gehörende Ort wurde 1927 in die Stadt Wandsbek eingemeindet. Das Gebiet umfasst nur noch Teilbereiche der ursprünglichen Gemeinde Tondorf-Lohe, der Ortsteil Lohe wurde Rahlstedt zugeschlagen. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937/38 wurde Tonndorf zusammen mit Wandsbek ein Teil von Hamburg. Im Sommer 1944 entsteht in Tonndorf das KZ-Außenlager Hamburg-Wandsbek für mehr als 500 weibliche Häftlinge. Bei der Neuordnung der Hamburger Stadtteile 1949 erhielt Tonndorf einige Gebietsteile des früheren Wandsbeker Ortsteiles Hinschenfelde. Damit standen die heutigen Grenzen von Tonndorf fest.

Am 31.12.2011 wohnen im Stadtteil 13.250 Personen auf 3,9 km²

(Textpassagen von Georg-Wilhelm Röpke und Helmut Fricke Stand 2002 / Aktualisiert von PJ)
( PJ ) mit Textauszügen und Informationen u.a. aus Wikipedia)   >> nach    oben