...aus der Geschichte (Bezirk)   zurück

Eimbüddl.....wurde als kleines Dorf (Eymersbuttele) erstmalig Anno 1275 erwähnt und 1339 überließ Graf Adolf von Holstein das Dorf dem Kloster Herwardeshude, das 1247 von Heilwig von der Lippe, Ehefrau des Schauenburger Grafen Adolf IV. in Herwardeshude gegründet worden war. Dies war ein Flecken auf einer Anhöhe oberhalb der Elbe zwischen St. Pauli und Altona. 1293 kauften die Nonnen vom Schauenburger Grafen Heinrich I. von Holstein Ländereien an der Alster mit allen Freiheiten, von allen Abgaben befreit und verlegten 1295 ihr Kloster ("Jungfrauenthal") Herwardeshude an diesen Ort - heute Harvestehude. Als nach der Reformation das Kloster 1530 aufgelöst und abgebrochen wurde, zogen in das leer stehende Johannis-Kloster von 1236 (gegr. durch den Grafen Adolph IV. von Schauenburg und Holstein) nun die Nonnen des Kloster Herwardeshude ein, die ihren Glauben geändert hatten und nannten es fortan "Kloster St. Johannis". Nachdem mehrfach der Standort gewechselt worden war, wurde 1914 die neue Bleibe an der Heilwigstr. eingeweiht.
Im 17. Jahrh. setzte der Zuzug wohlhabender Hamburger Familien ein, ein Dorf wurde zum Vorort vor Hamburgs Toren. 1813 brannten die Franzosen ganz Eimsbüttel nieder- bis auf den Heushof und die nahegelegenen Häusern. In den folgenden Jahren des Wiedererstehens stieg die Anzahl der Einwohner rasch an und 1884 wurde Eimsbüttel nach Hamburg eingemeindet.

Im Jahre 1901 erschien in 12. Auflage "Richters Führer", ein "Hand- und Nachschlagebuch für Vereine, Touristen und Sommerfrischler", der Band "100 Ausflüge in Hamburgs Umgebung", dessen Beschreibung uns heute schmunzeln
lässt:

Eimsbüttel ist ein teils hamburgisches, teils altonaisches Stadtviertel mit 61.500 Einwohnern. Zahlreiche von Gärten umgebene Villen und elegante Etagenhäuser. Die drei Hauptstrassen des Ortes sind die Eimsbütteler Chaussee, nach St. Pauli führend, und Fruchtallee, nach der Sternschanze (Grindel) führend; diese werden durchquert vom Eppendorfer Weg, welcher nach Hoheluft führt." Auch von Stellingen, Lokstedt und Niendorf weiß der "Touristenführer" zu berichten: Stellingen sei ein holsteinisches Dorf, in dem Thiessens Neuer Gasthof mit großem Garten interessant sei. Die Spurbahn führe von hier weiter nach dem Dorfe Eidelstedt, wo selbst die Tivoli-Brauerei südlich vom Dorfe an der Altona-Kieler Bahn bemerkenswert sei. Niendorf sei ein Dorf bei Lokstedt mit 1400 Einwohnern. Es gebe dort prominente Gasthöfe mit Gärten und Stallungen. Fast unmittelbar an Niendorf grenze ein vielbesuchtes Gehölz. Nach Lokstedt gehe man eine halbe Stunde auf der Chaussee geradeaus und später bei der Wegeteilung nach rechts. Eine Motor-Omnibus-Verbindung fahre sechsmal täglich Schnelsen-Niendorf-Lokstedt-Hoheluft nach beiden Richtungen.


Am 21. September 1949 beschloss die Hamburger Bürgerschaft das Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg, das am 11. Mai 1951 in Kraft trat. Der Bezirk Eimsbüttel wurde zusammen mit den anderen sechs Hamburger Bezirken eingerichtet und nach dem Stadtteil Eimsbüttel benannt und ist heute mit seinen rund 257.000 Einwohnern eine Stadt in der Stadt.
Die heutigen Stadteile (Bezirk) sind aus der frühen Besiedelung des Hamburger Umlandes aus kleinen Bauerndörfer - vor Hunderten von Jahren - hervorgegangen, die zunehmend und frühzeitig zum bevorzugten Wohnplatz vieler begüterter /wohlhabender Bürger aus dem nahen Hamburg wurden. Sie errichteten prunkvolle Villen, Stadt- und Landhäuser und in schöner landschaftlicher Lage ansprechende Gasthäuser für die Naherholung. Da sich auch die gewerbliche Wirtschaft im ländlichen Raum ansiedelte nahm der Etagenwohnbau mit günstigen Wohnungen rasant zu. Dieses verstärkte sich noch nach der Aufhebung der Torsperren 1860, so das aus ehemaligen Dörfern Vororte wurden, die in den folgenden Jahren (per Reform /Gesetz) nach Hamburg als Stadtteile eingemeindet worden sind.
Der Bezirk beherbergt die Hamburger Universität im Stadtteil Rotherbaum - gegründet 1919 - mit einer bis ins Jahr 1529 bis 1657 zurück gehenden Vorgeschichte, danach vernachlässigten Rat und Bürgerschaft Jahrhunderte lang die öffentliche akademische Bildung in Hamburg. Ihr angegliedert ist die Staats- und Universitätsbibliothek „Carl von Ossietzky, als erste öffentliche Bibliothek in Hamburg wurde 1479 eine Ratsbibliothek eingerichtet. Im Bezirk befinden sich mehrere Museen u.a. im Stadtteil Rotherbaum das Museum für Völkerkunde – das Zoologische und Botanische- und Mineralogische Museum, im Stadtteil Niendorf die Zirkus- und Variete-Archivsammlung.
Diverse beeindruckende /historische Bauwerke sind heute noch zu bestaunen u.a.: die katholische St.Bonifatius-Kirche – die Christus-Kirche in Eimsbüttel – die Wassertürme in Lokstedt und Stellingen – die Grindel-Hochhäuser – die St. Johanniskirche – die Hochschule für Musik und Theater „Budge-Palais in Harvestehude – die Niendorfer Marktkirche – die Kirche des heiligen Prokop (russisch-orthodox) in Stellingen – das Hauptgebäude der Uni – das Curiohaus – der Bahnhof Dammtor – das Museum für Völkerkunde – das ehemalige Postamt 13 in Rotherbaum etc..
Der Bezirk ist ohne Naturschutzgebiete lediglich in Niendorf gibt es das Landesschutzgebiet Ohmoor. Aber er verfügt
über zahlreiche kleine und große Parks, hervorzuheben ist das Forstgebiet /Stadtwald Niendorfer Gehege.

(Für Text und Info u.a. ...danke dem Bezirksamt Eimsbüttel - Stand 2002 / 2012 Aktualisiert ( PJ )
( PJ ) mit Textauszügen und Informationen u.a. aus Wikipedia)   >> nach    oben