Harburg -
der Name steht für den Stadtteil und den Bezirk gleichermaßen und ist von
der Fläche her der größte aller Hamburger Bezirke. Der Bezirk, ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum im
Süderelbe-Raum, eine Großstadt innerhalb der Metropole Hamburgs, mit allen erforderlichen Kommunalen
Einrichtungen und Struckturen wie Innenstadt - verdichteter Kern - Vorstadt und dörfliches Umfeld, mit Hafen und
Industriestandorten. Der Bezirk ist eingebettet in eine wunderschöne Landschaft (u.a. Harburger Berge,
Neugrabener Heide) zwischen Wälder und Moore - wohnen im Grünen.
An der, für die spätere Stadt Harburg namensgebende, auf einer Talsandinsel in der Elbniederung errichteten,
mittel- alterlichen Burganlage, der Horeburg (errichtet um das Jahr1100 - um 1133
urkundlich erwähnt, "Hore"= Sumpf, Morast - bezeichnet die Lage der Burg, wurde später
das Harburger Schloß), entwickelte sich auf dem Verbindungsdamm zur Geest hin eine
erste Siedlung.
Nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im 12. und 13. Jahrhundert, in der umkämpften Region, die
Burganlage wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, kamen 1257 Siedlung und Burg in den Besitz
der Welfen (Herzogtum Braunschweig-Lüneburg), die Burg diente künftig
als Grenzfestung. Erst zum Ende des 13. Jahrhunderts konnte die Dammsiedlung
Harburg die stufenweise erlangten Stadtrechte sichern.
Zwischen 1517 und 1642 erlebte die Stadt, als Sitz der welfischen
Nebenlinie mit Herzog Otto 1., er ließ die Burg zu einer dreiflügeligen herrschaftlichen
Renaissanceschloss ausbauen, den wirtschaftlichen Aufschwung. Zu Beginn der Herrschaft der
Nebenlinie kam auch die Reformation nach Harburg.
Aus dieser Herzogenzeit stammt u.a. das Harburger Vogelschießen, das sich bis heute
als populärstes Volksfest - auf dem Schwarzenberg - erhalten hat. Sein Sohn Otto 2. - und Herzog Wilhelm
von Harburg führten die Entwicklung erfolgreich weiter. Zum Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648),
mit dem Ausbau der Schlossanlage (Harburg gehörte jetzt zur welfischen
Hauptlinie in Celle) zur Festung (Zitadelle)und der Erweiterung
der Stadtbefestigung nach Süden, bekam Harburg eine Garnison, die sich in den Kriegen 1757, um 1800
und während der Belagerung durch die Franzosen 1814 bewähren konnte.
Die wiederholten Versuche gegenüber der übermächtigen Hamburger Konkurrenz - Handel und Hafen - zu
bestehen war auch, während der Zugehörigkeit (seit 1705)
zum Kurfürstentum Hannover und späteren Königreich, mit wenig Erfolg beschieden.
1844 erhielt der Buchdrucker J. Chr. Hergeröder die Lizenz zur Herausgabe eines Wochenblattes,
die er an sein Sohn übertrug. Dieser brachte am 5.10.1844 die erste Ausgabe der "Harburger
Nachrichten" heraus, die heute noch gedruckt wird und Hamburgs älteste noch erscheinende Zeitung
am Markt ist. Das Bild der Stadt und die wirtschaftlichen Situation änderte sich erst durch die
Industrialisierung ins Positive mit dem Bau der ersten Eisenbahnlinie 1847 nach Hannover und Fertigstellung
des Seehafens 1849. Die weitgehend mit Hamburger Kapital ausgestatteten Investitionen
wurden durch die frühe Zugehörigkeit (1854) zur Deutschen Zollunion begünstigt.
Schwerpunkte waren u.a. auf Einfuhrrohstoffen ausgerichtete neue Kautschuk und Pflanzölfabriken von
europaweiter Bedeutung, Metallverarbeitung und Schiffbau.
Mit der Einverleibung des Königreichs Hannover durch Preußen 1866 gehört Harburg nun zur preußischen
Provinz Hannover. Zwischen 1850 und 1900 "verzehnfacht" sich die Bevölkerung auf fast
50.000, es entstand nach 1870 das sogenannte "Phönix-Viertel", ein Wohnquartier
mit drei bis viergeschossiger Bauweise und Kleinwohnungen auf engen Raum. Harburg wächst durch die
raumgreifenden Eingemeindungen (1888) von Heimfeld und Wilstorf.
Es folgt der Bau der ersten Brücken über die Süderelbe Richtung Hamburg (1872
Eisenbahn, 1879 Straße), der Rathausneubau 1892, Gründung des Helmsmuseum 1898, Ausbau des
Seehafens zwischen 1904 und 1908 - drei neue tideoffene Hafenbecken, die Eingemeindung
von Eißendorf 1910 und ein weiterer Hafenausbau von 1927 bis 1929.
Mit dem Bürgermeister W. Dudek erreicht das "Groß-Harburg"-Streben nicht nur beachtliches in den
Bau- Bildungs- und Wohlfahrtsbereichen sondern auch die Zusammenführung 1927 mit Wilhelmsburg zur Großstadt
Harburg-Wilhelmsburg. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 verliert Harburg seine
Selbständigkeit und wird zum Bezirk Hamburg-Harburg mit seinen Stadtteilen. Der Stadtteil Wilhelmsburg wurde
im Rahmen einer Stadtteilreform 2008 an den Bezirk Hamburg-Mitte abgegeben.
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